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Die Digitalisierung der Arbeit

shutterstock / mavo
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Die Digitaliserung der Arbeit weht einen Wind of Change durch unsere Arbeitswelt. Hat das Handwerk ausgedient? Wie sieht die Zukunft der Arbeit aus? Diese Fragen wurden am Donnerstag, 2. Juni 2016 im Rahmen der 7. NOTARION Veranstaltung der Österreichischen Notariatskammer diskutiert.

Nach den Begrüssungsworten von Univ.-Doz. DDr. Ludwig Bittner, Präsident der Österreichischen Notariatskammer, referierte Prof. Dr.-Ing. Wilhelm Bauer, Institutsleiter Fraunhofer IAO und IAT Universität Stuttgart.

Daran anschließend diskutierten Mag. Christoph Neumayer, Generalsekretär Industriellenvereinigung und Dr. Anita Staudacher, KURIER Wirtschaftsredaktion, die auch Moderatorin des Abends war.

Ängste und Hoffnungen

Die Digitalisierung und Robotisierung bringt uns im Privatleben Erleichterungen, im Arbeitsleben sorgt sie aber für diffuse Ängste. Laut einer Studie von A.T. Kearney wird in den nächsten 20 Jahren jeder zweite Arbeitsplatz wegrationalisiert. So die einleitenden Worte von Anita Staudacher.

Wilhelm Bauer erklärte in seinem anschließenden Vortrag, dass die digitale Transformation die aktuelle Veränderung massiv beschleunigen würde. Die Rechenleistung von Maschinen sei bereits nahe an jener des menschlichen Gehirns. Angst bräuchten wir jedoch keine haben. Der Computer werde den Menschen zwar überholen, wird ihn jedoch niemals in seiner Emotionalität, Intuition oder Kreativität ersetzen können. Rund die Hälfte der Weltbevölkerung hat heute bereits einen Zugang zum Internet. Von dieser Vernetzung profitieren wir und die Vernetzung werde weiter massiv voranschreiten, so Bauer.

Menschen und die technische Welt werden eng verbunden, das Internet der Dinge könne nun bereits Gegenständen eine Internetadresse geben. Die Computertechnik fange an, intelligent zu werden. Maschinen könnten lernen und Schlussfolgerungen auf Basis von Daten ziehen, die aus Sensoren gewonnen werden. Das beste Beispiel: das selbstfahrende Auto.

Die Veränderung gewinnt an Tempo

Für den Arbeitsmarkt bedeutet dies, so Bauer, man werde viel mehr Menschen mit mathematischen Kenntnissen benötigen, welche mit Daten gut umgehen können, diese speichern, auswerten und Schlussfolgerungen daraus ziehen können. Er präsentierte die Ergebnisse einer Deloitte-Studie, die für die nächsten fünf Jahre abschätzt, welche Branchen von der digitalen Veränderung besonders stark betroffen sein werden: Medien, Banken, Einzelhandel oder Bildung. Weniger rasch betroffen seien Bereiche wie Bau, Gesundheitswesen, Produktion und Landwirtschaft.

Bauer mahnte jedoch, es dürfe sich niemand zurücklehnen. Denn die Veränderung werde schnell gehen und wir werden “wie verrückt” lernen und uns laufend weiterbilden müssen. Und dies nicht nur in Sachen digitale Kompetenz, sondern auch in der Entwicklung neuer Arbeitsorganisations-, Führungs- und Geschäftsmodelle. Wer diese mitmache, bräuchte keine Angst haben und werde erfolgreich sein. Wer hingegen nur versuche, das alte Business zu verteidigen, der werde weggeschwemmt, so Bauer.

Rationalisiert wird dort, wo es sich lohnt

Entscheidend sei eine ausreichend gute Idee für ein Geschäft, so Bauer in der nachfolgenden Diskussion. Die Chancen der künftigen Produktwelt seien riesig. Christoph Neumayer unterstrich dies. Die Reindustrialisierung und Digitalisierung gingen Hand in Hand und wir bräuchten uns nicht zu fürchten. Wir bräuchten jedoch beim Thema Arbeitszeit und Arbeitsschutzgesetz eine Anpassung an die Realität. Man werde mit der Arbeiterkammer neue Lösungen erarbeiten müsen.

BM a.D. Univ.-Prof. Mag. Dr. Beatrix Karl brachte aus dem Publikum ein, dass längst die Notwendigkeit einer Flexibilisierung im Arbeitsrecht bestünde. Ein Großteil der Arbeitnehmer wolle auch flexiblere Spielräume haben. Und beim Arbeitnehmerbegriff bestünde Anpassungsbedarf. Karl berichtete von rund einer Million Crowdworker in Deutschland und 65 Crowdsourcing-Plattformen. Bauer sieht die Lösung darin, dass Entscheidungsprozesse näher am Problem stattfinden würden. Das politische System und Gesetze müssten agiler und digitaler werden.

Empathie wird die Schlüsselkompetenz

Moderatorin Staudacher schloss mit den Worten, dass die Empathie den Menschen ausmache und genau daran fehle es den Maschinen. Wer daher nahe am Menschen bleibe, müsste sich vor der Digitaliserung nicht fürchten. Wir sind und bleiben eben Menschen, und keine Maschinen.

Quelle: www.notar.at/de/aktuelles/veranstaltungen/notarion-26201

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