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Kurt Langbein: Eine anderes Leben ist möglich

http://www.zeit-fuer-utopien.com

Kurt Langbein präsentiert die neue Dokumentation „Zeit für Utopien – wir machen es anders“. Diese zeigt gelingende Alternativen einer solidarischen, am Gemeinwohl und an Nachhaltigkeit orientierten Produktions- und Lebensweise.

Claus Reitan hat den Journalisten und Filmemacher getroffen und gefragt , wie es zu dem Film kam und warum er meint, dass es diesen Film braucht.

Herr Langbein, wie kamen Sie zur Idee für diesen Film?

Kurt Langbein: Vor drei Jahren dokumentierte ich mit „Landraub“ die grellsten Auswüchse des modernen Kapitalismus: Finanzinstitutionen kaufen mit Geld aus Europa und den USA in der südlichen Hemisphäre enorme Flächen und ziehen den Menschen dort den Boden unter den Füßen weg. Dies hat katastrophale Folgen. Bei allen Diskussionen zum Film wurde daher nach Alternativen gefragt: Gibt es Möglichkeiten, die Welt zu ernähren, und zwar jenseits der Agrarindustrie, deren sozialen und ökologischen Widersinn wir gezeigt haben. Ich wußte von Ansätzen dazu. Nach einigen Recherchen war ich überzeugt, dass eine Erzählung über die gelungenen Beispiele einer Wirtschaft ohne Gier und mit einer sozial und ökologisch verträglichen Produktion von Gütern und Lebensmitteln möglich und fällig ist. Und dann habe ich mich auf die Reise gemacht.

Wonach haben Sie gesucht?

Kurt Langbein: Nach den konkreten und gelebten Alternativen. Wir bemerken gelegentlich sogar im Alltag, dass neben dem Kapitalismus zunehmend eine andere Welt entsteht, in der Menschen eine Tauschwirtschaft aufbauen, Kooperationen beginnen und neue Wohnformen entwickeln. Andere wiederum erhalten kleinbäuerliche Strukturen und versorgen dennoch quantitativ große Märkte. Weitere arbeiten in selbstverwalteten Betrieben oder zeigen beispielsweise mit dem Fairphone, dass trotz enormer Komplexität vernünftige und verträgliche Formen der Rohstoffgewinnung und der Produktion möglich sind. Ein anderes Beispiel ist ein intelligentes, in einer Stadt gelegenes Wohnprojekt, das lediglich ein Viertel der Energie der benachbarten Häuser benötigt.

Dies alles gelingt doch nur in Einzelfällen!

Kurt Langbein: Das sind nicht bloße Aussteigerszenarien sondern es sind Einstiegsszenarien in eine neue Welt. Schätzungen zufolge sind zehn Prozent der Menschen daran in irgendeiner Form beteiligt. Dieser Vielzahl anderer Lebens- und von Arbeitsformen fehlt jedoch eine gemeinsame Erzählung, weswegen sie als Ganzes kaum wahrgenommen wird. Die Dokumentation „Zeit für Utopien – wir machen es anders“ bietet diese Erzählung.

Und diese Geschichte zeigt …

Kurt Langbein: … dass der Übergang vom Kapitalismus in eine Gesellschaft des Postwachstums  zumindest in erreichbare Nähe rückt. Wir stehen vor der Weichenstellung: Können wir eine Wirtschaft jenseits des Wachstumswahns mit seinen zerstörerischen Folgen realisieren? Ich will diese Zukunftsbilder zeigen, dass ein anderes Wirtschaften möglich ist, dass ein direkter Austausch zwischen Konsumenten und Produzenten gelingen kann, dass ein weniger entfremdetes Handeln mehr Resonanz ergibt und überdies wesentlich umweltverträglicher ist. Wir müssen uns der Wachstumslogik entziehen, denn mit dem Wachstum, das der Kapitalismus braucht, können die Erde und die Menschheit einfach nicht mehr überleben. Die Politik ist darin gefordert, die Formen einer sozial und ökologisch sinnvollen Produktionsweise zu unterstützten statt sie zu behindern.

Mehr Infos  auf www.zeit-fuer-utopien.com und auf www.langbein-partner.com/film/detail/zeit-fr-utopien

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