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Diabetes-Tsunami

knipseline / pixelio.de
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Schätzungsweise mehr wie 600.000 ÖsterreicherInnen sind von Diabetes melitus Typ II betroffen und es werden immer mehr. Bis zum Jahr 2030 wird eine Zunahme der Erkrankten um 35% in Österreich erwartet, das wären mehr wie 200.000 Diabetes-Betroffenen. Von Prävention wurde auf der heutigen Pressekonferenz in Wien/Club Concordia zwar leider kaum gesprochen, es wurde jedoch das vielversprechendes Programm „Therapie Aktiv“ und aktuelle Studienergebnisse über die Verringerung von Spätfolgen sowie Komplikationen mit diesem Programm vorgestellt. Es geht darum, DiabetikerInnen mittels einer abgestimmten Behandlung und qualitätsgesicherten Schulungen die Lebensqualität und Lebenserwartung zu erhöhen. Im Mittelpunkt dieses „Disease Management Programms“ steht die enge Zusammenarbeit von Arzt und Patient. Gemeinsam legen sie therapeutischen Schritte fest, stimmen diese mit einem Ernährungs- und Bewegungsprogramm ab und vernetzen mit anderen Einrichtungen. Das Programm hat nicht nur positive Auswirkungen auf die Betroffenen, sondern auch auf die Kosten.

Patienten-Empowerment nennt sich das Schlagwort dahinter, somit die Förderung unserer Gesundheitskompetenz. Und warum bitte findet genau das nicht vorher statt? Und zwar nicht auf „lieb“ und „nett“, sondern massiv. Schlimmstenfalls halt mit Preissignalen. Länder wie Ungarn, Finnland, Frankreich und Mexiko haben bereits differenzierte Lebensmittelsteuern eingeführt und diese zeigen Wirkung. Unter anderem gehörten gesunde Lebensmittel steuerlich entlastet, mehr Sport in Kindergarten und Schulen eingeführt, verbindliche Qualitätsstandards für die Verpflegung in Kindergarten und Schulen und ein Verbot von Kinderlebensmittelwerbung. Das deutsche Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft diskutiert gerade die Einführung einer Zuckersteuer, um dem Diabetes-Tsunami zu begegnen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO ruft auf, den Zuckerkonsum deutlich zu senken und dem dramatischen Anstieg von Übergewicht und Fettleibigkeit bei Kindern entgegen zu wirken. Reine Informationsmaßnahmen hätten nachweisbar keinen Effekt, viel mehr müssen diese durch die Schaffung neuer gesetzlicher Rahmenbedingungen wie Strafsteuern und Werbeverbote für ungesunde Nahrungsmittel verstärkt werden. Also warum wird bei uns in Österreich nicht endlich mal gehandelt?

Posted by Evelyne Huber

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